Teil 2: Bei der Pflege Zuhause Kosten reduzieren - gewusst wie


Der Anteil der Senioren, die sich wünschen, ihre letzten Lebensjahre in den eigenen vier Wänden verbringen zu dürfen, wird zunehmend größer. Mittlerweile ist dieser Wunsch gut realisierbar, denn immer mehr Dienstleister spezialisieren sich darauf. Egal ob medizinische Fußpflege, mobile Zahnärzte, Physiotherapie oder 24-Stunden-Pflege zuhause, die Versorgung für Pflegebedürftige Zuhause wird laufend besser. Doch ist das auch finanzierbar? Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Bunz mobile Physio hat sich informiert.

“Die meisten Senioren wünschen sich ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Ein Wunsch, der in vielen Fällen auch umgesetzt werden kann. Denn eine 24-Stunden-Pflege ist, wenn man weiß, welche Gelder man dafür in Anspruch nehmen kann, auch finanziell eine gute Alternative zum Pflegeheim”, betont Ulrich Annas von der Pflegeberatung Promedica Plus München-Mitte. 

Pflege zuhause gut und schnell organisieren

Wissen muss man laut Ulrich Annas, dass die Kosten zumindest bei Promedica Plus bedarfsabhängig sind, sprich modulweise berechnet werden. Je nach gewünschtem Sprachniveau oder Betreuung von Patienten z.B. mit Kathetern oder vollständiger Bettlägerigkeit pendeln sie sich zwischen 2300 und 3000 Euro ein. Für alle, die zeitlichen Druck haben, dürfte zudem interessant sein: Die 24-Stunden-Pflege Zuhause ist schnell auf die Beine zu stellen. Ulrich Annas rechnet in der Regel mit einem Vorlauf von 5 bis 10 Werktagen. 

In der Akademie zum Thema Pflege ausgebildet

Zunächst wird eine gründliche Bedarfsanalyse erstellt, und zwar vor Ort in den Familien, dann sucht Promedica Plus aus einem Pool von 8000 Betreuungskräften entsprechend den Kundenwünschen nach passendem Personal. Dieses wurde vorab in der hausinternen Akademie in den Bereichen Ernährung, Körperpflege, Haushalt und Mobilität ausgebildet. 

Pflegetagebuch zum jeweiligen Patienten

Wenn die Betreuung dann startet, wird zusammen mit den Angehörigen ein Pflegetagebuch angelegt, in dem sämtliche gesundheitliche Besonderheiten des Patienten in puncto Ernährung und Körperpflege festgehalten werden. In diesem ist alles dokumentiert, was für einen reibungslosen Wechsel der Stammbetreuer wichtig ist, aber auch Notfallnummern für die optimale medizinische Versorgung.

Netzwerk für eine Rundum-Versorgung

Eine 24-Stunden-Betreuung Zuhause sorgt für ein möglichst langes und vor allem selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Doch mit der Pflege Zuhause ist es nicht getan. Es bedarf manchmal eines guten Netzwerkes an Hausärzten, ambulanten Pflegediensten, Physiotherapeuten, Zahnärzten, medizinischer Fußpflege oder auch Friseuren, die die Senioren ebenfalls im Hausbesuch betreuen. Das bedeutet natürlich mehr Zeitaufwand und Organisation, doch viele sind gerne bereit dazu.

“Wir sehen ganz deutlich, wie groß der Mehrwert für unsere Patienten ist. Manche ältere Menschen können nicht mehr aus dem Haus, aber selbst für die, die noch mobil wären, ist Physiotherapie im Hausbesuch oft sinnvoller. Sie sind zuhause entspannter und dadurch ist die Therapie oft effektiver”, erklärt Wolfgang Bunz, Geschäftsführer von Bunz mobile Physio.

Sondergelder für die Pflege 

Doch wie steht es um die Kosten? Ist ein solcher Service denn bezahlbar? Wolfgang Bunz verweist darauf, dass Privatpatienten diese Leistung ohnehin wie gewohnt mit ihrer Krankenkasse abrechnen können. Und für pflegebedürftige Selbstzahler, die in der gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, gibt es eine Möglichkeit der Bezuschussung: nämlich das Landespflegegeld Bayern. Dieses können Menschen beantragen, die mindestens den Pflegegrad 2 haben und zum Zeitpunkt der Antragstellung in Bayern gemeldet sind. Pflegebedürftige erhalten so jährlich 1000 Euro zusätzlich zu den regulären Pflegeleistungen. Leider ist das Landespflegegeld Bayern aber bundesweit die einzige soziale Subvention dieser Art, in den anderen Bundesländern gibt es diese Regelung nicht.  

Pflegegeld zur Refinanzierung 

Eine andere Möglichkeit der Refinanzierung ist natürlich das Pflegegeld, das bei einer Einstufung von Pflegegrad 2 bis 5 ausgezahlt wird. Es bewegt sich in einem Bereich zwischen 316 Euro und 901 Euro, je nach Pflegestufe. Eine detaillierte Übersicht hat Promedica Plus in diesem PDF zusammengestellt.

Verhinderungspflege - eine weitere Option

Ein weiterer Topf, über den die Pflege zuhause finanzierbar wird, ist die sogenannte Verhinderungspflege. Sie wird in Höhe von maximal 1612 Euro pro Jahr ausbezahlt und zwar unter folgenden Bedingungen: Die Angehörigen oder auch Dritte müssen den Pflegebedürftigen mindestens sechs Monate selbst gepflegt haben. Dann kann die Verhinderungspflege für maximal 42 Tage im Falle von Urlaub oder Krankheit ausbezahlt werden. 

Angehörige haben ein Anrecht darauf

“In vielen Fällen helfen Angehörige bis zu ihrer Belastungsgrenze bei der Pflege mit, z.B. bei Demenz im fortgeschrittenen Stadium oder wenn jemand den Nacht-Tag-Rhythmus verloren hat. Angehörige springen außerdem ein, wenn die Betreuungskraft mal ein paar Stunden frei hat”, erzählt Ulrich Annas. Das seien genau die Fälle, in denen der Anspruch auf Verhinderungspflege gegeben ist. 

Weitere Beratung bei der Deutschen Pflegeberatung

Immer, wenn es Fragen zum Thema Leistungsrecht gibt, verweist Ulrich Annas an Michael Matheis von der Deutschen Pflegeberatung Matheis in München. Er unterstützt Angehörige, wenn Einspruch eingelegt werden soll gegen Ablehnungsbescheide oder der Pflegegrad nicht angemessen eingeschätzt wurde. Und er begleitet Familien bei Erstanträgen oder kümmert sich um die Widerspruchsbegründungen bei Ablehnungen. Ausführliche Informationen von ihm können Sie in diesem Artikel lesen.

Einige Physiotherapeut*innen und Geschäftsleitung von Bunz mobile Physio
Physiotherapie Hausbesuche
Sie suchen eine Physiotherapeutin / einen Therapeuten für zuhause? Für sich selbst oder einen Angehörigen?
WEITERLESEN chevron_right