Bandscheibenvorfall

Physiotherapie bei einem Bandscheibenvorfall
Physiotherapeutin mit Patienten bei der Rückentherapie

Diagnose Band­schei­ben­vor­fall: Was muss ich wissen?

Sie haben starke Rückenschmerzen? Und Sie fragen Sie sich, ob ein Bandscheibenvorfall der Grund für Ihre Beschwerden ist? Vielleicht haben wir für Sie ein paar hilfreiche Informationen, anhand derer Sie einschätzen können, ob es sich tatsächlich um einen solchen handelt. Und wir verraten auch, was Sie im Ernstfall tun können.

 

Informationen zum Band­schei­ben­vor­fall

Kurzer Überblick zum Thema Bandscheibenvorfall

  • done Wie erkenne ich einen Bandscheibenvorfall?
  • done Was sind die typischen Symptome?
  • done Was sind seine Ursachen?
  • done Wie wird er therapiert und kann man vorbeugen?
  • done Wann ist eine Operation notwendig?

Ist es wirklich ein Bandscheibenvorfall?

Zunächst muss man grundsätzlich unterscheiden: Ist es nur ein Hexenschuss oder tatsächlich ein Bandscheibenvorfall? Auf den ersten Blick wirken die Symptome sehr ähnlich, nur dass sie bei einem Hexenschuss binnen weniger Tage wieder verschwinden, wogegen ein Bandscheibenvorfall ein längeres Nachspiel hat.

Typisch für einen Bandscheibenvorfall sind starke Rückenschmerzen und massive Verspannungen der Muskulatur im betroffenen Bereich der Wirbelsäule. In manchen Fällen strahlt der Schmerz sogar in Arme und Beine aus, es kann zu Kribbeln und Taubheit in Armen, Händen und Beinen kommen, sogar Lähmungserscheinungen sind nicht unüblich. Die Literatur beschreibt im Extremfall Querschnittssyndrome mit Lähmungen und Sensibilitätsverlust.
Übrigens treten Bandscheibenvorfälle am häufigsten im Lendenwirbelbereich auf.

Symptome eines Bandscheibenvorfalls in der Lendenwirbelsäule (LWS)

Andauernde, stechende und sich bei Bewegung verstärkende Schmerzen im unteren Rücken sind ein Hinweis auf einen Bandscheibenvorfall. Gerade, wenn er auf einen der Nerven drückt, die dort das Rückenmark verlassen, sind die Schmerzen kaum auszuhalten. Häufig ist die Bandscheibe zwischen dem vierten und dem fünften Lendenwirbel oder dem fünften Lendenwirbel und dem Steißbein betroffen. Drückt der Prolaps - der Bandscheibenvorfall - auf den dort verlaufenden Ischiasnerv, strahlen die Schmerzen bis ins Gesäß und die Beine aus.

Ausfallerscheinungen sind typisch

Wird ein Hexenschuss diagnostiziert, findet sich als eigentliche Ursache manchmal auch ein Bandscheibenvorfall. Der Hexenschuss ist dann nur eines der Symptome. Nur bei einem Prolaps kann es jedoch gleichzeitig zu neurologischen Ausfallerscheinungen kommen. Es kribbelt, als wären das Bein oder die Zehen eingeschlafen, die Haut kann sich pelzig und taub anfühlen, sogar Lähmungserscheinungen können zutage treten. In diesen Fällen gilt es schnell zu handeln. Denn mit einem beleidigten Nerv ist nicht zu spaßen!

Großer Bandscheibenvorfall mit Querschnittssyndrom

Bei einem besonders großen Bandscheibenvorfall kann der Wirbelkanal, durch den das Rückenmark und die Nervenstränge verlaufen, stark eingeengt werden. Das ist der worst case: Wird das Rückenmark derart eingeklemmt, kann es zu einem Querschnittssyndrom kommen, das sogar mit Harn- oder Stuhlinkontinenz einhergehen kann. Ein solch schwerer Bandscheibenvorfall ist extrem selten, dann allerdings ein akuter Notfall und umgehend operativ zu beseitigen.

Eher selten: Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule (BWS)

Dass ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Brustwirbelsäule aufgetreten ist, ist dann wahrscheinlich, wenn die Schmerzen im oberen Rücken, aber noch unterhalb des Nackens auftreten. Sie können in den Brustbereich ausstrahlen und manchmal sogar mit der Atmung in Verbindung stehen.

Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS)

Nackenschmerzen und Taubheit in Armen oder Händen deuten auf den ersten Blick auf einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule hin. Interessanterweise können Fachleute Rückschlüsse ziehen, wo der Vorfall sitzt. Ob tauber Daumen, Zeige- oder Mittelfinger - Orthopäden und Physiotherapeuten können sofort deuten, der Vorfall sitzt beispielsweise zwischen dem zweiten und dritten oder dritten und vierten Halswirbel. Dennoch ist eine eingehende Diagnostik inklusive bildgebendem Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT wichtig, erst dann darf behandelt werden.

Wie kommt es zu einem Bandscheibenvorfall?

Anders als ein Hexenschuss kündigt sich ein Bandscheibenvorfall meistens an. Die Schmerzen bleiben und verstärken sich oftmals. Wer länger als eine Woche Rückenprobleme hat, sollte einen Arzt aufsuchen. Allerdings macht nicht jeder Bandscheibenvorfall Schwierigkeiten. Es gibt Patienten, denen das MRT sieben Vorfälle bescheinigt, die aber keinerlei Probleme haben. Glück gehabt, dann sind keine Nerven betroffen!

Ursache für Bandscheibenvorfälle ist in vielen Fällen eine schwache Rumpfmuskulatur. Sie stabilisiert im Optimalfall die Wirbelsäule und unterstützt sie in ihrer Bewegung. Je weniger Muskeln bei der Bewegungsarbeit mithelfen können, desto größer wird die Belastung für die Bandscheiben. Darüber hinaus sind natürlich auch “schlechtes genetisches Material” oder der allgemeine altersbedingte Verschleiß häufige Gründe.

Therapie und Prävention

Zunächst versuchen es die meisten Mediziner mit einer sogenannten konservativen Therapie. Der Patient bekommt Schmerzmittel, Physiotherapie und Wärmebehandlung. Die Idee dahinter: Den Schmerz ausschalten und beschwerdefrei bewegen. So kommt der Patient raus aus seiner Schonhaltung und wieder in einen normalen Bewegungsablauf. Hilfreich sind neben Wärme, die durchblutungsfördernd wirkt, auch physiotherapeutische Behandlungen.

Der Physiotherapeut lockert die verspannte Rückenmuskulatur und zeigt dem Patienten krankengymnastische Übungen. Wer diese regelmäßig absolviert, entlastet seine Wirbelsäule und wird rasch Linderung verspüren. Langfristig gilt es dann mit gezieltem Training und Rückenschule einen starken Rücken zu schaffen. Denn nur eine starke Rumpfmuskulatur kann der Wirbelsäule künftig Arbeit abnehmen und damit weiteren Bandscheibenvorfällen vorbeugen.

Sport ist nach einem Bandscheibenvorfall ebenfalls erlaubt, allerdings nach Absprache mit dem behandelnden Arzt.

Das gängige Prozedere sieht vor, es sechs bis acht Wochen mit der konservativen Therapie zu versuchen. Wer die oben genannten Maßnahmen konsequent umsetzt, sollte dann annähernd schmerzfrei sein. Dauern die Beschwerden an, sinken die Heilungschancen durch eine konservative Therapie.

Wann ist eine Operation unumgänglich?

Eine Operation ist unumgänglich, wenn Taubheit und Lähmungserscheinungen anhalten, aber auch, wenn die Schmerzen trotz Schmerz- und Bewegungstherapie nicht verschwinden. Bei einer Bandscheibenoperation wird der Bandscheibenvorfall entfernt und dadurch die eingeklemmte Nervenwurzel entlastet (üblicherweise durch einen mikrochirurgischen Eingriff). Der stationäre Aufenthalt ist mit drei bis fünf Tagen überschaubar, allerdings ist eine anschließende Reha in der Regel indiziert. Diese kann auch ambulant durchgeführt werden. Wer sich hierfür entscheidet, wird es schätzen, wenn ein Physiotherapeut zum Hausbesuch kommt. Ziel der Nachsorge ist es, ein rückengerechtes Verhalten im Alltag zu erlernen und die Rumpfmuskulatur aufzubauen.

Physiotherapie zu Hause

Wir unterstützen Sie gerne, ob bei der konservativen Therapie oder nach einer Bandscheibenoperation. Unsere Physiotherapeuten/-innen sind fachlich hochqualifiziert und Termine sind auch kurzfristig verfügbar.

Die Rezeptionisten von Bunz mobile Physio beraten einen Patienten umfassend am Telefon über den Ablauf des Hausbesuchs.
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