Lymphknoten entfernt: Jetzt hilft Lymphdrainage

Die Diagnose Krebs ist ein Schock, ihn zu verarbeiten, dauert seine Zeit. Zu der Sorge, was die Zukunft bringt, kommen oftmals noch die unangenehmen Folgen von Chemotherapie und Operation. Bei Brust-, aber auch bei Prostatakrebs, werden zudem häufig die Lymphknoten entnommen, wenn sie befallen sind. Das führt in vielen Fällen zu Lymphstauungen, die mit Lymphdrainage jedoch gut zu behandeln sind.

Ein Lymphstau mit Wassereinlagerungen kann unterschiedliche Ursachen haben. Tritt er nach einer Operation wie beispielsweise einer Knieprothese auf, geht die Schwellung normalerweise nach 3-4 Wochen zurück. Anders nach einer Lymphknotenentfernung, die oftmals mit einer Operation wegen Brust- oder Prostatakrebs einhergeht. Hier kommt es vielfach zu chronischen Stauungen, die über Monate und Jahre anhalten können. Denn es fehlt schlichtweg der Lymphknoten, der den Lymphfluss normalerweise in Gang hält. Zusätzlich werden bei der Lymphknotenentfernung Lymphbahnen verletzt, die die Lymphflüssigkeit abtransportieren. So beginnt die Lymphflüssigkeit, sich in Armen und Beinen einzulagern. Was nun? Hier ist Manuelle Lymphdrainage das Mittel der Wahl! Denn ein Physiotherapeut kann statt des fehlenden Lymphknotens die Zirkulation der Lymphflüssigkeit anregen und dafür sorgen, dass die Wassereinlagerungen aus den Extremitäten wieder verschwinden.

Warum werden Lymphknoten entnommen?

Warum werden die Lymphknoten in Achseln und Leisten überhaupt entfernt? Der Hintergrund ist: Wächst ein Tumor nicht abgekapselt an Ort und Stelle, dann wandern die Zellen und zwar im Lymphsystem. Sie passieren die Lymphknoten, die ihrer Aufgabe nachkommen, die Lymphflüssigkeit zu filtern. Dabei sammeln sich wie in einem Schwamm die veränderten Zellen in den nahe des Tumors gelegenen Lymphknoten an. Sind diese nachweislich von Krebszellen befallen, werden sie zur Sicherheit entnommen. 

Lymphstau in den Extremitäten

Fehlt nun ein Lymphknoten, wird die Lymphflüssigkeit nicht optimal transportiert. Die Lymphflüssigkeit staut sich, meist in den Extremitäten. “Bei Prostatakrebs werden die Lymphknoten in der Leiste entfernt, beim Brustkrebs die in den Achseln, dadurch kommt es zum Lymphstau in Armen oder Beinen”, erzählt Ekaterina Bunz, therapeutische Leitung bei Bunz mobile Physiotherapie, und beschreibt in groben Zügen, wie die Lymphdrainage funktioniert. 

Sanfter Druck bringt alles in Schwung

Der Physiotherapeut beginnt mit der Stimulation der Lymphe im Nackenbereich und wandert von dort zu den nächstgelegenen noch vorhandenen Lymphknoten in den Achseln. Er animiert sie mit kreisenden Bewegungen und einer leichten Massage, ihre Arbeitsleistung zu erhöhen. Dann wandert er Richtung Schulter und bearbeitet das Gewebe mit kreisförmigen Bewegungen. Zentimeter für Zentimeter tastet er sich Richtung Hand und Finger vor, alles, was er an Flüssigkeit “freisetzt” schiebt er Richtung Schulter und damit Richtung Rumpf (bei den Beinen analog dazu Richtung Leiste). So gelangt die Lymphflüssigkeit im Rumpf in die reguläre Lymphbahn und zirkuliert schließlich wieder “ordnungsgemäß” durch den Körper. 

Hinter dem “sanften Streicheln” steckt viel Technik

Das alles hört sich schlüssig an, ist jedoch gar nicht so einfach umzusetzen. Denn man muss schon genau wissen, wie man das ganze System in Gang bringt. Die Physiotherapeuten erlernen daher verschiedene Techniken, wann sie wieviel Druck über die Fingerspitzen einsetzen und für einen optimalen Abtransport der Lymphflüssigkeit sorgen können. “Manche Patienten sind regelrecht irritiert, was wir da machen. Für sie fühlt sich die Lymphdrainage wie ein sanftes Streicheln an. Da sind sie am Ende fast ungläubig, wie viel wir erreichen konnten”, lacht Ekaterina. Für die behutsame Vorgehensweise gibt es einen ganz einfachen Grund: Die Lymphbahnen liegen sehr dicht unter der Haut. Übt der Therapeut zu festen Druck aus, machen sie dicht und es fließt gar nichts mehr. Pulsierende Bewegungen dagegen wirken wie eine “Pumpe” und sorgen für einen optimalen Abtransport. Also, wie so oft im Leben:  Alles mit Gefühl...

Ihre Physiotherapeuten sind die besten Trainer

Ist das geschwollene Gewebe entstaut, atmen die Patienten erleichtert auf. Druck und Schmerzen sind weg, die Beweglichkeit wieder hergestellt. Doch leider meist nicht von Dauer. Nach 2 bis 3 Tagen beginnt das Elend von vorne, wieder lagert sich Lymphflüssigkeit im Gewebe ein. Daher sollte die Manuelle Lymphdrainage regelmäßig angewendet werden, bis die Lymphbahnen wieder intakt sind und das Lymphödem komplett abgebaut ist. Ihre Physiotherapeuten sind die besten Trainer!  

Hausbesuche in Deutschland

Leiden Sie ebenfalls unter einem Lymphstau und benötigen Manuelle Lymphdrainage mit Hausbesuch? Wir von Bunz mobile Physio planen pro Behandlungseinheit jeweils volle 60 Minuten Physiotherapie im Hausbesuch. Kontaktieren Sie uns gerne für zeitnahe Termine.

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