Hanteln statt Rollator: Übungen zum Muskelaufbau in der Geriatrie

Hanteln statt Rollator ist das Motto in der Geriatrie. Für Lisa Feustle, die sich als Physiotherapeutin im Fachbereich Geriatrie spezialisiert hat, steht fest: Irgendwas geht immer, aufgeben gilt nicht. Denn nur wer sich im Alter etwas anstrengt und körperlich an sich arbeitet, kann seine Lebensqualität erhalten oder verbessern.

Tag für Tag sieht Lisa Feustle, die im Großraum Memmingen Hausbesuche für Bunz mobile Physio macht und zusätzlich in einem Krankenhaus in der geriatrischen Abteilung arbeitet, wie schnell es gehen kann. Erschreckend schnell und das ist den Wenigsten bewusst! “Die Muskulatur fängt binnen kürzester Zeit an, sich zurückzubilden. Gut ist das zu beobachten, wenn beispielsweise ein Arm im Gips ist. Da beginnt der Abbau schon nach 24 Stunden”, erzählt die 28 jährige. Wer bettlägerig ist und sich nicht bewegen kann, baut genauso schnell ab und zwar am ganzen Körper. Daher liegt das Augenmerk der Fachleute in der Geriatrie darauf, diesen Prozess aufzuhalten beziehungsweise sobald es möglich ist, mit dem Wiederaufbau der Muskulatur zu starten. 

Bewegung reduziert viele Risiken

Der rasante Abbau der Muskulatur ist dabei nur einer der Aspekte, weshalb ältere Menschen schnell wieder in Schwung kommen sollten, führt die erfahrene Physiotherapeutin aus. Die Gefahr einer Thrombose reduziere sich und das komplette Herz-Kreislaufsystem werde stabiler, wenn sich der Patient bewegt. Eine zusätzliche Gefahr, die immer über den bettlägerigen Patienten schwebt, ist die Lungenentzündung. “Dieses Risiko ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Und das ist vielen älteren Menschen auch bewusst”, erzählt Lisa Feustle. Das Problem ist: Wer flach liegt, atmet automatisch auch flach. Dadurch ist zu wenig Luftaustausch vorhanden und so kommt es schneller zu Lungenentzündungen. Mit physiotherapeutischen Übungen schlägt man also zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie stärken die Muskulatur und sobald sich die Menschen etwas bewegen - egal wie - atmen sie tiefer und beugen einer Lungenentzündung vor. 

Schmerzen und Schwellung sind normal

In ihrem Alltag erlebt Lisa Feustle die unterschiedlichsten Menschen: Die sturen, dickköpfigen, die zu keinerlei Mitarbeit und Übungen zu bewegen sind, aber auch die, die dankend jede Unterstützung annehmen. Ihnen ist bewusst, dass sie nur durch eigene Mithilfe wieder kräftig genug werden, um alleine zurecht zu kommen. “Sie haben ein Ziel vor Augen - zurück in die Selbständigkeit in ihrem Zuhause. Die Furcht, dass das nicht mehr klappt, ist oft ein guter Motivator”, so die 28 jährige. 

Die simpelsten Übungen bringen schnelle Erfolge

Egal wie gut oder schlecht der Zustand des Patienten ist, es gibt für fast jedes Stadium einfache  Übungen, die helfen. Lisa Feustle betont: “Wir setzen da an, wo der Patient alleine üben kann. Denn nur das macht Sinn.” Selbst wer noch nicht aus dem Bett kommt, kann schon etwas für sich tun. Wem es möglich ist, sich zumindest aufzurichten, der beginnt beispielsweise mit Übungen an der Bettkante. Einfach die Beine ausstrecken und beugen oder für längere Zeit gestreckt lassen. Das kräftigt schnell die Beinmuskulatur, die einen ja bald wieder tragen soll.  Oder man liegt auf dem Rücken und bewegt die Ferse Richtung Gesäß und zurück - also den Fuß auf der Matratze zu sich hin und von sich weg schieben.

Kräftige Beine sind das Wichtigste

Wer schon sicher auf den Beinen ist, kann sich an der Arbeitsfläche der Küche, am Bett oder einem Geländer festhalten und dann im Zehenstand auf- und abwippen. Gut sind laut Feustle auch Kniebeugen und Übungen, bei denen ein Bein seitlich abgespreizt wird: “Klar sollte der ganze Körper gekräftigt werden. Doch sind zunächst immer die Beine das Wichtigste. Sie bringen uns durch den Alltag und nur wenn sie stark genug sind, können wir von einem Stuhl oder der Toilette ohne Hilfe aufstehen.”

Kräftige Beine führen sicher durch den Alltag

Bei den meisten Senioren sind die Beine zu schwach. Deshalb kommen die älteren Menschen nicht in den Stand, sind unsicher, die Sturzgefahr erhöht sich. Wer dagegen eine trainierte Beinmuskulatur hat, ist sicher auf den Beinen und steht fester im Leben. Die kleinen Schritte bringen die großen Erfolge, versichert Lisa Feustle: “Manche meinen, sie müssten jeden Tag eine Stunde oder so Übungen machen. Dabei ist das gar nicht nötig. Eine Viertelstunde jeden Tag bringt schon immens viel. Wichtig ist nur, konsequent dran zu bleiben. Und das schaffen meist diejenigen am Besten, die ihre Übungen fest in der Alltagsroutine verankert haben. Manche machen sie noch vor dem Frühstück, andere nach dem Kaffee. Wann ist völlig egal. DASS, ist das, was zählt.”

Benötigen auch Sie einen Hausbesuch?

Für ältere Menschen ist es oftmals beschwerlich, in eine niedergelassene Physiotherapie-Praxis zur Behandlung zu kommen. Dafür müssten sie in vielen Fällen von den Angehörigen in die nächst größere Stadt gefahren werden, denn auf dem Land gibt es in den kleinen Ortschaften meist keine Praxis, die sie behandeln könnte oder zum Hausbesuch käme. Ob alt, ob jung, nach Operation, Verletzung oder Unfall, diese Menschen versorgt Lisa Feustle mit mobiler Physiotherapie. Und die Arbeit mit ihnen genießt sie ganz besonders. Denn für sie hat sie anders als für die Patienten im Krankenhaus ausgiebig Zeit. 60 Minuten dauert jeder Hausbesuch. Da kann die Physiotherapeutin ohne jede Hetze auf jeden einzelnen ihrer Schützlinge individuell eingehen. 

Sie möchten wieder in Schwung kommen?

Benötigen auch Sie einen Physiotherapeuten, der Sie im Hausbesuch behandelt? Bei Bunz mobile Physio dauert jede Behandlung eine ganze Stunde - viel Zeit, sich intensiv auf den Patienten und sein individuelles Krankheitsbild einzustellen. Kontaktieren Sie uns! Wir haben Teams in vielen Regionen, so dass unsere Physiotherapeuten auch kurzfristig verfügbar sind.

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