Fragen zum Thema Osteoporose
Häufige Fragen rund um Osteoporose
Osteoporose: Sie schleicht sich heimlich ein
Osteoporose ist eine Krankheit, die auf den ersten Blick nicht als echte Krankheit erscheint. Wer unter Osteoporose leidet, merkt das oft jahrelang nicht. Sie schreitet nämlich über lange Zeit symptom- und schmerzlos voran. Erkannt wird Osteoporose oft erst durch spontane Frakturen, ohne große Fremdeinwirkung. Oftmals sind davon die Wirbelkörper oder der Oberschenkelhals betroffen - gehäuft bei älteren Frauen. Es gibt aber auch völlig verwunderliche Fälle wie Rippenbrüche beim Yoga, die dann zur Diagnose Osteoporose bei jüngeren Frauen führen können.
Wie entsteht Osteoporose?
Der Knochenabbau beginnt bei allen Menschen still und leise, und zwar schon ab dem 30. Lebensjahr. Ein völlig normaler Vorgang, der bei Frauen und Männern gleichermaßen stattfindet. Weshalb jedoch haben im Alter viel häufiger Frauen mit Osteoporose zu kämpfen als Männer? Das liegt an den Hormonen! Aufgrund der Menopause, die bei Frauen rund um den 50. Geburtstag eintritt, kommt es oftmals zu einem Hormonverlust, der den Verlust der Knochenmasse befördert. Der Knochen verliert sukzessive an Dichte und Widerstandskraft, wird porös und damit anfälliger für Brüche. Leider ist die Osteoporose nicht lokal begrenzt, sie betrifft das gesamte Skelett, also auch Kiefer und Zähne, so dass es zu wackelnden Zähnen und Zahnausfall kommen kann.
Warum verliert der Knochen an Dichte?
Der Knochen besteht nicht durchgängig aus einem Material. Im Zentrum des Knochens befindet sich die sogenannte „Spongiosa“, eine schwammartige Netzstruktur ähnlich wie bei Korallen. Ummantelt ist das Ganze von der Knochenwand „Kortikalis“, einer harten Schicht, die das Innere des Knochens vor Schlägen oder anderen massiven Einwirkungen bewahren soll. Ein Knochen ist kein statisches Teil. Er ist stets in Bewegung und wird von den Zellen umgebaut. Dabei wird altes oder geschädigtes Knochenmaterial abgebaut und der Knochen mit neuem Material erneuert. Auf diese Weise befinden sich Knochenaufbau und Knochenabbau stets im Gleichgewicht. Entwickelt sich eine Osteoporose, gerät der Knochenstoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Das führt dazu, dass über einen langen Zeitraum mehr Knochenmaterial abgebaut als erneuert wird. Das Innere des Knochens wird hierbei immer poröser.
Was ist primäre und sekundäre Osteoporose?
Beim im obigen Abschnitt beschriebenen Vorgang handelt es sich um eine primäre Osteoporose, die bei Frauen kurz nach den Wechseljahren, und im höheren Alter dann auch bei Männern auftritt. Auslöser des vermehrten Knochenabbaus ist die veränderte Hormonzusammensetzung im Alter. Doch es gibt weitere Faktoren wie Ernährung und zu wenig körperliche Aktivität, die diesen Prozess zusätzlich fördern können. Schädlich sind Alkohol und Nikotin, zu viel Kaffee, übermäßige und häufige Diäten sowie eine kalziumarme Ernährung, also beispielsweise zu wenig Milch und Milchprodukte (siehe Link im vorletzten Absatz).
Zu einer sekundären Osteoporose kann es infolge anderer Krankheiten wie beispielsweise einer entzündlichen Magen-Darm-Erkrankung, Nierenschwäche, Schilddrüsenüberfunktion oder auch einer rheumatischen Erkrankung kommen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Mit gesunder Ernährung, sprich ausreichender Zufuhr von Kalzium und Vitamin D, kann jeder Patient schon viel erreichen. Kalzium und Vitamin D sind Nahrungsergänzungsmittel, die auf Empfehlung von Ärzten oftmals eine ohnehin kalziumreiche Ernährung komplementieren können. Bei einer ausgeprägten Osteoporose raten viele Mediziner außerdem zu einer medikamentösen Therapie. Die unterschiedlichen Präparate bremsen entweder den Knochenabbau oder fördern den Knochenaufbau.
Wer von Osteoporose betroffen ist, sollte dennoch körperlich aktiv sein. Durch die Bewegung werden die Muskeln gestärkt mit dem Effekt, dass kräftigere Muskeln die Knochen schützen.
Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es?
Mit der richtigen Ernährung und viel Bewegung kann jeder einzelne schon früh versuchen, einer Osteoporose vorzubeugen. Eine zentrale Rolle für starke Knochen spielt neben Kalzium auch Vitamin D. Weshalb? Kalzium hat mehrere Funktionen. Es dient einerseits der Festigkeit des Knochens, andererseits dient der Knochen dem Kalzium wiederum als Depot, denn er kann Kalzium einlagern und bei Bedarf ausschütten. Sinkt der Kalziumspiegel im Blut - das passiert, wenn beispielsweise ein erhöhter Bedarf für Muskel- und Nervenfunktionen erforderlich ist - kann Kalzium aus dem Knochen gelöst werden, um den Körper ausreichend zu versorgen. Anschließend füllt der Körper automatisch seine Kalzium-Depots wieder auf. Damit all das reibungslos vonstatten geht, brauchen wir Menschen Vitamin D. Es sorgt dafür, dass der Körper das Kalzium gut aufnehmen kann und auch wirklich einlagert.
Ergo: Ausreichend Vitamin D, dazu Kalzium und dann funktioniert auch die Einlagerung des Kalziums in die Knochen!
Eine Osteoporose entwickelt sich also auch durch kalziumarme Ernährung, möglicherweise in Kombination mit Vitamin-D-Mangel. Vitamin D wird von unserer Haut bei Sonnenlicht gebildet. Dafür sind etwa 30 Minuten Sonnenlicht pro Tag nötig. Reicht die Zufuhr von Vitamin D durch Ernährung und Sonnenlicht nicht aus, sollte es parallel zum Kalzium ergänzt werden.
Welche Nahrungsmittel haben einen hohen Kalziumgehalt?
Zu den größten Lieferanten an Kalzium zählen Milchprodukte. Daher sollten speziell Menschen, die auf tierische Lebensmittel verzichten, ihren Kalziumbedarf im Auge behalten. Der tägliche Bedarf an Kalzium lässt sich normalerweise mit einer ausgewogenen Ernährung erreichen. Beispielsweise liefern ein knapper Liter Milch, 250 g Mozzarella oder 80 g Parmesankäse schon einen Bedarf von rund 1000 mg. Zu kalziumreichen Gemüsesorten zählen Brokkoli, Erbsen, grüne Oliven oder auch Sojabohnen. Ein weiterer guter Lieferant ist Mineralwasser, bei dem der Kalziumgehalt jedoch sehr schwanken kann. Es gibt jedoch einige Mineralwasser, die einen sehr hohen Kalziumwert haben und dadurch für eine gute Grundversorgung mit Kalzium sorgen können. Ausführlicher nachzulesen sind diese Infos auch auf der Seite von EnableMe.
Warum sorgt Sport für starke Knochen?
Wer einer Osteoporose vorbeugen möchte, sollte nicht nur für eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D sorgen, sondern vor allem auch für viel Bewegung. Denn wer sich gerne bewegt und aktiv ist, hat nachweislich stärkere und widerstandsfähigere Knochen. Der Knochen braucht Druck, den er bei Sportarten wie Nordic Walking, Laufen, Langlaufen, Skifahren, Wandern, bei Ballsportarten jeglicher Art oder auch Wassersportarten erhält.
Knochen, die regelmäßig belastet werden, versuchen, sich automatisch der höheren Belastung anzupassen. Dieser Prozess findet auch im höheren Alter noch statt und dadurch bleiben die Knochen im Alter dann auch länger stabil. So kommt es, dass aktive Senioren nicht nur beweglicher und kräftiger sind, sie stürzen seltener und entwickeln seltener Osteoporose.