Fragen zum Thema Multiple Sklerose
FAQ rund um Multiple Sklerose
Gibt es Vorboten von Multipler Sklerose?
Die Krankheit Multiple Sklerose (MS) beginnt meist schleichend mit Koordinationsstörungen, spastischen Lähmungen oder auch Gefühlsstörungen, also Taubheitsgefühlen, die stellenweise an Armen, Beinen oder auch am Rumpf auftreten können. Häufig kommt es auch zum chronischen Müdigkeits- und Erschöpfungssyndrom, medizinisch als Fatigue bezeichnet, sowie bei jungen Patienten häufig zu Sehstörungen und daraus resultierenden Koordinationsstörungen. MS tritt meist zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr auf, Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer.
Ist MS eine heilbare Krankheit?
MS ist eine chronische Entzündung des Nervensystems und leider nicht heilbar. Dank neuer Therapiemethoden lassen sich jedoch Schübe verhindern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Entsprechende Medikamente können die Angriffe des Immunsystems auf die Nervenzellen bei schubförmigen MS abschwächen.
Was sind typische Symptome und Verläufe?
Schreitet die Krankheit fort, klagen 60 - 80 Prozent der Patienten über Darm- und Blasenprobleme beziehungsweise Harninkontinenz, viele leiden an einem gestörten Gleichgewichtssinn und daraus resultierend einer Gangunsicherheit. Ferner können zwei Arten von Sehstörungen bei MS entstehen: zum einen eine Entzündung des Sehnervs und zum anderen eine Entzündung derjenigen Nerven, die an der Steuerung der Augenbewegung mitwirken.
Was sind die Ursachen von MS?
Trotz intensiver Forschung sind die genauen Ursachen von MS nicht geklärt. Es handelt sich wohl um eine Fehlfunktion des Immunsystems, welches das eigene Nervensystem angreift. Man geht davon aus, dass es nicht nur eine einzige Ursache, sondern mehrere Faktoren gibt, die zur Entstehung dieser Krankheit führen. So weiß man inzwischen, dass Rauchen, ein falscher Ernährungsstil oder auch ein schlechter Zustand der Darmflora ursächlich sein können. Zwar ist die Krankheit nicht ansteckend, doch wird vermutet, dass das Epstein-Barr-Virus, also ein Herpes, ein möglicher Auslöser sein kann.
Was ist die richtige Ernährung bei MS?
Da MS besonders häufig in industriellen Entwicklungsländern auftritt, in denen sich die Menschen fettreich mit Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Käse und Butter ernähren, vermuten Wissenschaftler, dass die Lebensgewohnheiten einen Einfluss auf die MS haben. Im Umkehrschluss kann eine bestimmte Ernährungsform möglicherweise für einen positiven Verlauf sorgen. Daher sollte sich die Ernährung bei MS auf zwei Fleischmahlzeiten pro Woche beschränken, fette Wurst und Innereien sind vom Speiseplan gestrichen.
Ist Vitamin D Mangel ein Auslöser für MS?
Vitamin D Mangel steht im Verdacht, einen Ausbruch von MS zu begünstigen. Was heißt das im Gegenzug? Offenbar leider nicht, dass eine erhöhte Gabe von Vit. D die Krankheit positiv beeinflussen kann (Multiple Sklerose: Hilft hochdosiertes Vitamin D? • Medizin Transparent : Medizin Transparent (medizin-transparent.at), Effects of vitamin D3 in clinically isolated syndrome and healthy control participants: A double-blind randomised controlled trial - PubMed (nih.gov); Vitamin D for the management of multiple sclerosis - PubMed (nih.gov)).
Wie kann man Schübe vermeiden?
Schnelle Erschöpfung und Müdigkeit, auch genannt Fatigue-Syndrom, sind für viele MS Patienten ein belastendes Symptom. Daher hilft für eine gute Bewältigung des Alltags, Strategien zur optimalen Einteilung der Energie zu erlernen. Schon kleine Maßnahmen wie regelmäßige Pausen, ausreichender Schlaf, Vermeidung von Überanstrengung, moderates, körperliches Ausdauertraining und das Senken der Körpertemperatur durch kalte Bäder und Klimatisierung in den Räumen können einen sehr positiven Effekt bringen. Daneben wird den Patienten geraten, das Rauchen aufzugeben und auf ausreichende Vitamin D Zufuhr zu achten. Sonnenbäder sind wegen Überhitzung des Körpers zu vermeiden.
Warum ist Physiotherapie wichtig für MS Patienten?
Massagen und Atemtherapie im Rahmen der Physiotherapie können für MS-Patienten sehr hilfreich sein. Dadurch lassen sich Verspannungen bereits im Vorfeld vermeiden oder gegebenenfalls abbauen. Die Behandlungsmethode Bobath hilft zudem dabei, auf neurologischer Basis neue Bewegungsfolgen zu erlernen, die den MS-Patienten alltägliche Abläufe erleichtern können. Manche Patienten leiden auch unter Fehlbelastungen, die durch Schmerzen und Muskelspastiken entstehen können. Hier ist Physiotherapie natürlich ebenso hilfreich wie auch bei der Korrektur der MS-bedingten Gangstörungen. Die Betroffenen erlernen ein besseres Körpergefühl und eine bessere Koordination ihrer Bewegungen.
Stirbt man an MS?
MS ist keine lebensbedrohliche Krankheit. Kanadische Forscher untersuchten, dass Menschen, die an MS erkrankt sind, durchschnittlich zwischen 74 Jahren (Männer) und 79 Jahren (Frauen) alt werden können. Dennoch bringt die Krankheit leider für ein Drittel aller Patienten langfristig eine schwere Behinderung mit sich. Daher gilt es von Beginn an, möglichst Schübe zu vermeiden.