Fragen zur ISG-Blockade
Häufige Fragen zur ISG-Blockade
Wenn der Rücken plötzlich schmerzt
Sie haben möglicherweise eine Blockade des Iliosakralgelenks (kurz ISG) und möchten wissen, worauf es jetzt ankommt? Zunächst muss ein Arzt die Diagnose stellen, die Ursache klären und entscheiden, welche Therapie die richtige ist. Dann kann die Blockade in der Regel schnell und gut behoben werden.
Eine Blockade des ISGs erkennen
Viele Menschen haben ihr Leben lang in regelmäßigen Abständen Schwierigkeiten mit dem ISG. Sie wissen oft, wie sie das Dilemma selbständig gut lösen können. Andere trifft es unvorbereitet. Für sie ist es hilfreich, gute Informationen an die Hand zu bekommen.
Was sind typische Symptome?
Wer heftige Schmerzen im unteren Rücken verspürt, die möglicherweise in die Beine ausstrahlen, kann eine ISG-Blockade haben. Ein weiteres Merkmal können Bewegungseinschränkungen oder ein Kribbeln in den Beinen sein. In jedem Fall macht es Sinn, die Ursache beim Arzt abzuklären. Bestätigt dieser eine ISG-Blockade, geht es an die Therapie, um das ISG wieder beweglich zu machen.
Wie konnte es dazu kommen?
Das ISG wird zwar als Gelenk bezeichnet, man darf es sich jedoch nicht wie ein klassisches Kugel- oder Scharnier-Gelenk vorstellen. Vielmehr besteht das ISG aus zwei parallel stehenden Knochenplatten, die von Bändern gehalten werden. Verkanten diese Knochenplatten, kommt es zu einer Blockade. Das ISG dient der Verbindung zwischen dem Sacrum (unteres Ende der Wirbelsäule) und dem Becken. Es soll Stabilität zwischen der beweglichen Wirbelsäule und dem statischen Becken erzeugen. Daher hat es ohnehin einen eingeschränkten Bewegungswinkel. Verkeilen sich die Knochenplatten, blockiert das ISG und verursacht Schmerzen.
Wer ist ein typischer ISG-Patient?
Warum sind manche Menschen gefährdeter, sich eine ISG-Blockade zuzuziehen und andere nicht? Das hat unterschiedliche Gründe und kann auch genetischer Natur sein. Wer von Haus aus hypermobil ist, hat oft ein Leben lang mit der Schwachstelle ISG zu kämpfen. Da bei diesen Menschen die Bänder, die das ISG in Position halten, schnell überdehnt werden können, trifft sie besonders gerne eine Blockade. Ihnen hilft auf Dauer am Besten, für mehr Stabilität im Bereich rund um das ISG zu sorgen. Das ist mit gezielten Übungen gut machbar. Zu bewegliche Bänder sind auch bei Schwangeren häufig die Ursache von ISG-Problemen. Aber nicht, weil sie generell zu beweglich sind. Sie sind es nur aufgrund der Hormonumstellung in der Schwangerschaft. Nach der Geburt verschwinden die Schwierigkeiten meist von ganz alleine.
Wer über viele Stunden am Schreibtisch oder im Auto sitzt, überdehnt dabei möglicherweise die Bänder in der Lendenwirbelsäule und sorgt für Spannung im ISG. Regelmäßige Sitzpausen, also gezielte Bewegung verbunden mit Dehnübungen für den Hüftbeuger, können die Balance im ISG schnell wiederherstellen.
Das ISG kann aber auch durch einen Unfall oder eine Verletzung blockieren. Etwa, wenn man eine Treppenstufe nicht trifft oder sonst irgendwie ins Leere tritt.
Wie wird die ISG-Blockade therapiert?
Stellt ein Arzt die Diagnose ISG-Blockade, überprüft ein Physiotherapeut, wo und warum das Gelenk verkantet ist. Hierfür gibt es spezielle Tests, die schnell und zuverlässig Aufschluss geben. Erst dann entscheidet der Therapeut, welches die richtige Therapie für seinen Patienten ist. Ist das ISG wieder beweglich, verschwinden in der Regel auch die Schmerzen, denn sie werden durch Reizungen und Entzündungen ausgelöst. Oder auch, wenn sich die Muskeln rund um das ISG verkrampfen und auf die Nerven drücken. Dadurch entsteht das Kribbeln in den Beinen oder auch der Schmerz, der in die Beine ausstrahlt.
Wann ist eine Prävention notwendig?
Ein erfahrener Physiotherapeut kann feststellen, ob ein Patient überbeweglich ist und sich das ISG wegen zu lockerer Bänder verkantet hat. Ist das der Fall, kann er dem Patienten individuelle Übungen zeigen, die dieser Zuhause zur Stabilisierung des ISG durchführen kann. Denn wer kräftigere Muskeln hat, unterstützt mit einem starken Muskelapparat Bänder und Sehnen und läuft seltener Gefahr, dass das ISG aus dem Lot gerät. Zu viel Spannung aus dem ISG kann auch durch Dehnübungen genommen werden, die den Hüftbeuger entspannen und wieder in Länge bringen.
Bei Frauen in der Schwangerschaft ist es meist nur notwendig, das ISG wieder mobil zu machen. Und wer grundsätzlich eine gute Rumpfmuskulatur vor allem im unteren Rücken hat, der war vielleicht einfach nur vom Pech verfolgt, und das ISG bleibt nach der Behandlung künftig an Ort und Stelle.